Ein Familientreffen der besonderen Art

Seit über 50 Jahren treffen sich Aikidoka pünktlich an Pfingsten zum Internationalen Lehrgang in Heidenheim. Für viele ist es wie ein großes Familientreffen. Der Unterschied ist, dass man sich diese Familie selbst aus­suchen kann. 

Bereits zum vierten Mal konnte der Deutsche Aikido-Bund (DAB) den polnischen Trainer Piotr Kirmiel (7. Dan) engagieren. Viele kennen Piotr von zahlreichen Lehrgängen, die er in Deutschland anbietet und sie konnten sich darauf verlassen, dass der Lehrgang, welcher von der Erhard-Aikido-Gruppe Heidenheim (EAG) aus­gerichtet wurde, lehrreich und interessant werden würde. Und so waren zahlreiche Aikidoka nicht nur aus Deutschland nach Heidenheim gereist, um sich von Piotr Kirmiel begeistern zu lassen. 
 

Gekonnt wechselte Piotr zwischen Übungen ohne Waffen und Übungen, die mit den klassischen Waffen des Aikido, dem Bokken, dem Jo oder dem Tanto, ausgeführt wurden. Er konzentrierte sich auf wenige Techniken, brachte aber immer wieder Variationen ins Spiel und variierte auch bekannte Griffe, sodass sich plötzlich altbekannte und eingeübte Techniken veränderten und auch höher-graduierte Meister herausforderten. Piotr zeigte während der insgesamt neun Stunden Training, dass Aikido lebt und immer wieder weiterentwickelt wird. Die Zeit verging wie im Flug und manch einer bedauerte, dass der Lehrgang so schnell zu Ende ging. 
 

Von den Teilnehmer/-innen kamen am Ende nur lobende Bemerkungen. Besonders der konzeptionelle Aufbau der Übungen überzeugte die Anwesenden. Wie einen roten Faden zog sich der Wechsel zwischen einzelnen Elemen­ten und kompletten Techniken durch den gesamten Lehrgang. Piotr baute seine Techniken aufeinander auf, sodass immer genug Zeit blieb, das Gesehene umzusetzen. Und immer wieder kam die Erinnerung an einzelne Elemente, die wir bereits am Anfang des Lehrgangs geübt hatten. 

Auch die Geselligkeit kam nicht zu kurz. Am Samstagabend trafen sich die meisten der Angereisten beim Griechen zum Essen. Das gemeinsame Mittagessen in der Nähe des Albstadions am Sonntag wurde verbunden mit einem Spaziergang über das Schloss in die Stadt.
 

(Fotos: Walter Häfner)
 

Die zufriedenen Gesichter und die anerkennenden Bemerkungen der Teilnehmer/-innen zeigten, dass Piotr Kirmiel die Erwartungen der Aikidoka mehr als erfüllt hatte. Am Ende bedankte sich Karl Köppel (8. Dan und Vizepräsident des DAB) bei dem Gast aus Polen und äußerte die Hoffnung, dass dieser Lehrgang nicht sein letzter in Heidenheim gewesen war und dass wir ihn wieder auf der Matte begrüßen dürfen. Ein besonderes Lob von allen Teilnehmenden ging an die Mitglieder der EAG für die Ausrichtung des Lehrgangs und für den reibungslosen Ablauf. 

 
Elisabeth Kömm-Häfner,
EAG Heidenheim e.V.