Landeslehrgang mit Alfred Heymann in Lübeck
Am Nikolauswochenende hatte der Genbu-Kai Lübeck die Ehre und das Vergnügen, einen Landeslehrgang mit Meister Alfred Heymann, 8. Dan, auszurichten.
Unsere Gäste kamen zum Teil von weit her ins weihnachtliche Lübeck gereist. Die weiteste Reise hatten unser Freunde Paul und Marie-Jo aus dem Elsass. Paul nutzte einmal mehr die Gelegenheit, bei seinem Meister zu trainieren. Aber auch aus Rendsburg und Kiel waren mit Roland und Chris weitere Vertreter des AVSH-Vorstands bei uns, neben unseren Gästen aus Niedersachsen und Hamburg. Besonders die Reise mit dem Auto rund um Hamburg stellt in der Adventszeit eine große Herausforderung dar.
In kleiner aber feiner Runde übten wir ein interessantes und – wie immer bei Alfred – ein äußerst lehrreiches Programm, das Alfred meisterlich an die sehr heterogene Teilnehmerschaft anpasste. Die Anfänger bekamen bei den komplizierteren Techniken stets Hilfe von den Schwarzgurten, die sich liebevoll und geduldig um die Vermittlung der von Alfred gezeigten Inhalte bemühten.
Am Samstag übten wir aus dem Angriff Katate-ryote-tori eine Vielzahl an Techniken aus dem Kyu-Programm. Vielleicht sollte man aber besser sagen, dass wir an den Techniken die Prinzipien und Elemente des Aikido übten. Alfred zuzuschauen, wie er mit Leichtigkeit und Dynamik die in den Techniken inhärente Harmonie zum Ausdruck brachte, war eine Freude und seine Uke Alex und Chris machten quasi einen Rundflug durch die Halle.
Nach dem Training stärkten wir uns für die erste Etappe des Rahmenprogrammes, den Spaziergang über den Lübecker Weihnachtsmarkt. Eine Reihe von Gästen machten sich aber schon auf den Rückweg nach Hause.
Auf dem Weihnachtsmarkt beschienen uns die aufgehängten Sterne und der Duft von Mutzen und gebrannten Mandeln stieg uns in die Nasen. Auf dem Mittelaltermarkt tauchten wir in das Lübeck vergangener Zeiten ein. Den Abschluss des Tages bildete ein gemeinsames Essen bei unserem Stamm-Italiener mit der besten Pizza und Pasta der Stadt. Zum Essen stießen dann auch noch Familienmitglieder zu unserer Runde und es entspannen sich viele interessante und schöne Gespräche. Das Zusammensein ist eben gerade im Aikido ein wichtiger Teil des Ganzen, das es im Verein zu pflegen gilt.
Am Sonntag war die Zusammensetzung der Teilnehmerschaft etwas verändert und zum Programm kam dann der Stock hinzu. Auch hier war Alfreds Angebot abwechslungsreich. Wir übten aus Shomen-tsuki mit Stab oder ohne. Durch die Führung der Waffe zeigen sich deutlich die Schwachpunkte in der persönlichen Ausführung der Technik. Das Üben mit dem Stab verbessert so die waffenlosen Ausführungen. Die Anfänger übten den Großteil der Techniken ohne Stab und erreichten so eine gute Vertiefung ihres Prüfungsprogramms.
Die Stimmung in der Gruppe war ausgesprochen gut. Die gefühlte Temperatur in der Halle übertraf die Gradzahl in Celsius erheblich. Hätten wir uns nicht so viel bewegt, würde ich sagen, es war gemütlich. Beim abschließenden Schmaus der Snacks, die der ausrichtende Verein vorbereitet hatte, konnten wir dann sogar noch einige Weihnachtslieder genießen: Drei Lübecker Jungen aus dem Genbu-Kai Lübeck boten spontan einen Einblick in ihr aktuelles Weihnachtskonzertprogramm der Lübecker Knabenkantorei. Ein wirklich schöner Ausklang.
Unser großer Dank gilt Alfred dafür, dass er in seiner Winterpause nach Lübeck gekommen ist, um uns zu unterrichten und bei uns zu sein. Wir wissen das sehr zu schätzen. Ein weiterer Dank geht an Edith, Alfreds Frau, die trotz angeschlagener Gesundheit mit nach Lübeck gekommen ist und am gesamten Programm teilgenommen hat. Es war eine große Freude für Alfreds treue Schülerinnen und Schüler, wieder gemeinsam auf der Matte zu sein und die Idee des Aikido mit Leben zu füllen.
Für mich persönlich war es mein 99. Lehrgang mit Alfred. Ich freue mich uns schon auf die Fortsetzung.
Frauke Drewitz,
Genbu-Kai Lübeck e.V.
